Sterne sind für alle da

Ohne aspera ad astra!

Früher hieß es: Auf rauen Pfaden zu den Sternen, /
per aspera ad astra.
PLANET KA bringt die Sterne bald näher zu Ihnen –
zum (Be)Greifen nah!

Barrieren gilt es auf vielen Ebenen zu überwinden.
Für die Weltraum-Erkundung und -Vermittlung ist Barrierefreiheit Programm!

Barrierefreiheit im PLANET KA

Konkret: PLANET KA ist (weitestgehend) barrierefrei zugänglich und heißt alle friedlich gesonnenen Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Status, Orientierung oder sonstigen geistigen, körperlichen oder seelischen Merkmalen.

Eine lange Rampe für Rollis, Kinderwägen und Rollatoren führt direkt von unseren Parkplätzen auf dem Gelände in den Kuppelsaal. Ein frisch saniertes geräumiges und voll eingerichtetes Behinderten-WC (inkl. Alarmfunktion) steht zur Verfügung.
Skizzen und Bilder sollen hier bald folgen!

Wer auf die Rampe und folglich einen nahen Parkplatz angewiesen ist, kann diesen zur gebuchten Veranstaltung kostenlos reservieren. (Bitte unbedingt rechtzeitig vorab reservieren, da nur so ein Zugang gewährleistet werden kann.) Von dort sind es nur wenige Meter bis zur Rampe, die dann direkt bis zum Planetariumssaal führt.
Anspruch auf einen Parkplatz auf dem Gelände haben alle Gäste, die ein Interesse glaubhaft machen können. Damit diese Parkplätze für diejenigen, die auf sie angewiesen sind, auch wirklich zur Verfügung stehen, bitten wir alle anderen Gäste in der nahen Umgebung des Areals Alter Schlachthof einen kostenlosen Parkplatz zu finden (sofern Sie mit dem Pkw anreisen).

Lediglich das Untergeschoss, in dem nach und nach einzelne Teil der Ausstellung untergebracht werden sollen, ist derzeit leider nur über eine Treppe zugänglich, was teils der historischen Substanz des Gebäudes geschuldet ist, teils eine Frage zusätzlicher Gelder für einen barrierefreien Umbau in der Zukunft ist (z.B. Treppenlift). Da wir anfangs aber nur sehr vereinzelte Exponate im Keller haben und diese auch nicht zentraler Bestandteil der üblichen Sternenführung ist, und auch zeitlich im Rahmen normaler Führungen nicht unbedingt immer von jeder Gruppe besucht werden kann, ist diese Einschränkung kaum schmerzlich.
Langfristig arbeiten wir jedoch an Verbesserungen aller Art – so z.B. auch einer Induktionsschleife im Saal.

Barrierefreiheit auf vielen Ebenen

Coelorum perrupit claustra

Noch mehr Latein gefälligst?
Nicht, dass wir Barrieren schaffen wollen für Nicht-Lateiner…

Da fängt es schon an. Nicht alle Menschen, die hier leben, arbeiten oder zur Schule gehen, haben Deutsch als Muttersprache. (Da war doch was mit Babylon und einem Turm, der zum Himmel hinauf strebte?)
Nicht alle Menschen können im Weltraum schweben. Versuchen Sie es mal!

William Herschel (1753-1822), der als Amateur-Astronom mit Uranus einen neuen Planeten entdeckte (erstmals in der Menschheitsgeschichte!) bekam obigen Spruch auf seinen Grabstein: “Er durchbrach die Grenzen des Himmels.” Saturn galt seit prähistorischen Zeiten als äußerster letzter Planet. Doch siehe da, die Grenze fiel, und seither unzählige weitere.

In den Worten Nelson Mandelas:
It is always impossible, until it is done.”
Bevor etwas zum ersten Mal gemacht wird, scheint es immer unmöglich. Man denke nur an Stephen Hawkings Parabelflug!

Himmelstürmerei (oder -schwärmerei) ist nie gut auf Grenzen, auf Barrieren zu sprechen. Hinterm Horizont geht’s immer weiter. Dementsprechend sind Planetarien auch Orte, sich über Grenzen und unsere Begrenztheiten Gedanken zu machen.

Verglichen mit dem schwerelos schwebenden Astrophysiker Hawking, und überhaupt in größerer kosmischer Perspektive, sind wir alle stark mobilitätseingeschränkt. Wir sitzen auf der Erde fest.

Die GAIA Installation von Luke Jerram in der Karlsruher Stadtkirche im Herbst 2024 gab allen Besuchenden einen Eindruck des “Overview-Effekts”, von dem mehr oder weniger alle Astronaut:innen zu berichten wissen: Vom All aus gesehen gibt es keine Grenzen auf der Erde. Alle Unterscheidungen zwischen Menschen (in diskriminierender Hinsicht) sind nur eine Einengung der Perspektive. Wir sitzen alle im selben Boot bzw. im selben “Raumschiff Erde”.

Spätestens im Grenzbereich zum Weltall, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, merken wir, dass wir alle sehr starken Begrenzungen unterliegen. Wir sehen z.B. keine UV-Strahlung, sehen nicht, was die Bienen und Schmetterlinge sehen, hören nicht, was die Fledermäuse hören, sind nur in engen Margen von Temperatur und Luftdruck lebensfähig (wo selbst Bakterien über uns lachen würden). Kaum jemand springt aus dem Stand zwei Meter hoch oder zieht große Kubikwurzeln im Kopf… Was reden wir also von “Behinderungen” – die Unterschiede zwischen einzelnen sind da nur graduell.

Die Weltraumerkundung ist im Wesentlichen nichts anderes als das Unterfangen, unser aller natürliche “Behinderungen” oder Einschränkungen durch technische Hilfsmittel, oft geniale Erfindungen, auszugleichen: angefangen mit optischen Teleskopen, die uns “Sehbehinderten” helfen, weiter und genauer zu schauen, als irgendjemand das sonst tun könnte, weiter über Radio- bis Röntgenteleskopen, die all das für uns “unsichtbare Licht” einfangen und für uns sichtbar machen, bis hin zu Gravitationswellen-Detektoren, die uns “hören” lassen, wofür wir sonst alle taub wären. Unsere Sinne sind alle, je nach Bezugssystem, grob, unsere Körper schwerfällig und unser Denken langsam.

Aus Weltraumperspektive sind wir alle mehr oder weniger “behindert”. Das, was das Menschliche auszeichnet, ist es, diese Barrieren gemeinsam zu überwinden.

Es gibt in Planetariums-Szene viele gute Ansätze, um Astronomie, die wesentlich eine visuelle Wissenschaft ist und dementsprechend wahrgenommen wird, auch über andere Sinne zugänglich zu machen, z.B. für blinde oder sehbehinderte Menschen durch tastbare Modelle. PLANET KA möchte sich hier langfristig aktiv beteiligen, solche spannenden Exponate in Ausstellungen zu verbreiten und zu integrieren.

Ganz allgemein möchte PLANET KA jedoch die Scheu und Barriere, die viele immer noch gegenüber “astronomischen Zahlen” und Größen hegen, abbauen helfen. “Fachchinesisch” verständlich zu vermitteln und Aha-Momente zu ermöglichen ist unser Ziel.

In diesem Sinne: Barrierefreiheit für alle!


One people, one sky” – die Astronomers without Borders

Ähnlich wie in der Medizin gibt es in der Astronomie eine entsprechende Bewegung, die sich dem Overview-Effekt verdankt: Astronomers without Borders.

Kosmopolitismus wäre der naheliegende Begriff aus der Antike.
Freie Menschen sind überall auf der Welt zuhause. Und die ganze Welt ist bei ihnen zu Gast.

Wir alle sind Aliens. Fast überall im Universum.