
Feiern wir das größte Kunstwerk aller Zeiten
PLANET KA präsentiert Kultur & Kunst als integrale Aspekte unseres bewussten In-der-Welt-Seins.
Das Universum als universale Galerie, universales Museum und Theater, universale Konzertbühne — ultimative Poesie. Es umfasst alle Werke aller Genres.
Bild: Marcel Moonen, SETI / Stiftung Herbert W. Franke
Übersicht:
- Facetten des Weltzugangs: Kunst, Kultur und Wissenschaft
- Termine für Kunst & Kultur
- Ausstellungen zu “kosmischer” Kunst & Kultur
- Zitate
Facetten des Weltzugangs: Kunst, Kultur und Wissenschaft
Planetarien sind ihrer Entstehung und ihrem Zweck nach öffentlich zugängliche, somit gemeinschaftliche Orte der Wissensvermittlung. Die der Himmelserscheinung nachgebildete Kuppelform, der detailgetreue Sternenprojektor, die präsentierten Inhalte: all das gehört zur naturwissenschaftlichen, die Wirklichkeit korrekt erfassenden und abbildenden Herangehensweise. Letztlich aber immer – wie das ehrfürchtige Staunen bei dieser Betrachtung erfahren lässt – an das Wunder der Welt und das Wunder unserer Existenz. Bei allem Wissen und aller Faktizität bleibt der Weisheit letzter Schluss (nur bislang?) aus; es bleibt, ja überwiegt, je mehr wir wissen, der Eindruck des Unbegreiflichen: dunkle Materie, dunkle Energie, “Urknall” …
Etwas verstehen wollen heißt etwas begreifen wollen. Begreifen ist bereits handfester als bloße Theorie (“Schau”, einer Etymologie zufolge: “Gottesschau”); es ist eine aktive nachvollziehende Herangehensweise. Poesie ist wörtlich Tun, Machen. Bildende und darstellende Künste sind praktische Poesie. Der Versuch, das Universum in seiner Entstehung zu verstehen, führte unweigerlich immer wieder dahin zurück, es als Geschaffenes, als Schöpfung zu verstehen – in Analogie zu einem Uhrwerk, das wir erschaffen und folglich verstehen. Die Zeit des Uhrwerk-Paradigmas, der geradlinig und für alle gleich tickenden Uhren ist mit Einstein und Dalí abgelaufen; die Konstanten der Bühne von Newton und Kant, Raum und Zeit gerieten ins Wanken. Der Schmetterling entfacht einen Orkan. In Musik, Dichtung, Malerei, Tanz und Theater zeigt sich in schöpferischem Genie das Ringen der intelligenzbegabten ungefiederten Zweibeiner um das Unbegreifliche ihrer Existenz – eine Auseinandersetzung mit dem verborgenen Gott, ein “liebender Kampf” (Jaspers). Ob in mathematischen Formeln oder musikalischen Takten – solange die Lösung oder die Offenbarung aussteht, bleiben diese Dialoge inmitten eines abgründig dunklen, kalten und leeren Alls das Beste, was wir haben.
Wer nicht verstanden hat, dass wir (fast) nichts verstanden haben, hat (fast) nichts verstanden. Es kommt aber darauf an, nicht aufzugeben zu versuchen zu verstehen.
PLANET KA möchte all diese vielfältigen Facetten unserer Weltzugänge zur Geltung kommen lassen und Dialoge ermöglichen.
Schweigemeditation und Yogakurs unter Sternenhimmel gehören ebenso dazu wie die Verschmelzung von Galaxien tänzerisch zu gestalten, den “Urknall” in Tönen auszumusizieren oder die “Dark Ages” der Anfangszeit des Universums malerisch zu gestalten (um nur einige Beispiele zu nennen).
Kunst-, Kultur- und Wissenschaffende aller Genres sind herzlich eingeladen, sich auf PLANET KA einzubringen.
Termine für Kunst & Kultur
Wir stehen am Anfang.
Sobald Termine für Auftritte, Lesungen, Events feststehen, werden diese hier, unter dieser Rubrik, angekündigt.
Tickets sind dann ebenfalls hier online zu buchen.
Ausstellungen im Bereich Kunst & Kultur
Derzeit befindet sich mit Priorität die astronomische Ausstellung, die das Herzstück bildet, im Aufbau.
Ideen, Spenden oder auch tatkräftige Unterstützung sind willkommen, um weitere Ausstellungen /Bereiche anzugehen und zu eröffnen; sei es als temporäre oder auf längere Frist angelegte Installationen.
Folgende drei Ausstellungen aus dem Bereich Wissen-Kunst-Kultur sind bereits quasi von Anfang an mit dabei – neben und unabhängig von der astronomischen Dauerausstellung. (Freilich bitten wir auch hier um Verständnis, dass in den ersten Monaten vieles noch sichtlich im Aufbau sein wird. Mit Ihrer Unterstützung geht es schneller!)
Von Anfang an dabei:
Weltneuheit: Ilumbras 3D-Fibrilium-Modelle
Den Kosmos leibhaftig in 3D erfahren
Astrophysiker Wolfgang Steffen aus der Eifel erschafft mit einer neuartigen Methode, “Fibrilium” genannt, anschauliche und faszinierend leuchtende 3D-Modelle von kosmischen Objekten aus den Tiefen des Alls: Galaxien, Sternentstehungsregionen, planetarische Nebel, Quasare, u.v.a.m. Die Modelle basieren auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und verschmelzen Kunst und Wissenschaft.
Seien Sie selbst das Raumschiff, das mit scheinbarer Überlichtgeschwindigkeit um Galaxien, Nebel und schwarze Löcher fliegt. Erleben Sie, wie es wäre, wenn Sie “als Riese im All” umher schweben könnten.
Anders als bei passiv konsumierten 3D-Videoinhalten erleben Sie eine für die Astronomie völlig neuartige Wahrnehmungsweise. Hier sind Sie räumlich-körperlich selbst aktiv beteiligt und haben ein unvergessliches Weltraum-Reiseerlebnis, wie es das, außer demnächst in Paraguay, noch nirgendwo anders auf der Welt gibt.
Hier geht es zur Seite von ilumbra.
“Contact Attempt” – 50 Jahre Arecibo-Botschaft
Internationaler Open Call für generative Künste (closed by Nov. 2024)
Sind wir allein im Universum?
Diese existenzielle Grundfrage, ob die Erde mit ihrem (teils intelligenten) Leben einmalig inmitten eines praktisch unendlichen Weltalls sind, wird mit der rasanten Exoplaneten-Forschung, immer drängender. Die Wahrscheinlichkeit der großen Zahl von Millionen oder womöglich sogar Milliarden erdähnlicher Planeten allein in unserer Heimatgalaxie wird noch überschattet von der immensen Unwahrscheinlichkeit unseres Hierseins (die Dinos können, nun in Vogelgestalt, ein Lied davon singen…).

Ein symbolischer Höhepunkt dieser Suche nach außerirdischem Leben (SETI: Search for Extraterrestrial Life) war die Übertragung der sog. “Arecibo-Botschaft” am 16. November 1974. Das “Flickenteppich-Muster” dieser Botschaft darf als ikonisch für das 20. Jahrhunder gelten.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wurde im Herbst 2024 von der art meets science Stiftung Herbert W. Franke unter Leitung von Dr. Susanne Päch die Idee von dem damals noch in Gründung befindlichen PLANET KA aufgenommen und realisiert in Form eines weltweiten Open Calls an alle Kreativen im Bereich der generativen Künste. Ausgelobt waren Preisgelder für die ersten drei Plätze sowie öffentliche Aufführungen, die im November rund um den Jahrestag in den Großplanetarien Hamburg und Bochum gefeiert wurden. Ein international besetzte Jury hatte die Wahl aus rund 150 Werken aus fast 50 Ländern. Allein die Shortlist umfasst über 30 Werke (umfassend Malerei, Musik /Sound, Objektkunst, Computerkunst bis hin zu voll ausgestalteten Fulldome-Produktionen speziell für Planetarien), die im Rahmen der Präsentationen ebenfalls (teils in Ausschnitten) in Hamburg und Bochum gezeigt wurden.
Zusätzlich vergab die Stiftung Herbert W. Franke ein Auftragswerk an die AI-Poetin Sasha Styles. Die ca. halbstündige Fulldome-Produktion “THE MESSAGE“ wurde zum 50. Jahrestag der Arecibo-Botschaft im Planetarium Hamburg in Ausschnitten und am 18. November im Planetarium Bochum in voller Länge gezeigt, und wird sicher in Zukunft regelmäßig zur Aufführung im PLANET KA kommen.
Dieser insgesamt also 34 Kunstwerke aus vier Kontinenten umfassenden Reigen wird so bald wie möglich im PLANET KA (womöglich in komprimierter bzw. größtenteils virtueller Form) zu sehen sein. Spenden können helfen, dies Vorhaben umzusetzen.
Hier geht es zur Seite “Contact Attempt” auf der Website der art meets science Herbert W. Franke Stiftung mit weiteren Informationen und Möglichkeiten, die Werke selbst zumindest per 2D-Video dokumentarisch zu erleben.
Übrigens: In Zusammenarbeit mit der art meets science Herbert W. Franke Stiftung hat der Gründer von PLANET KA bereits im Juni 2023 an der Volkssternwarte München Herbert W. Frankes Lyrik-Zyklus Astropoeticon, von Dr. Susanne Päch audiovisuell fürs Planetarium in Szene gesetzt, zur Aufführung gebracht.
Nicht zuletzt, da das Archiv Herbert W. Frankes (1927-2022) sich im ZKM befindet, das sich unter neuer Leitung derzeit dem Thema AI verschrieben hat, werden weitere Kooperationen dieser Art, ganz im Sinne von art meets science, angestrebt.
Und, sind wir nun allein?
Die Suche setzt sich fort. Während eine echte Antwort aussteht, obliegt es Künstler:innen diese zu antizipieren (was im Rahmen des o.g. Wettbewerbs dann auch geschah).
Ja, aber ist es angesichts der Milliarden oder gar Billionen erdähnlicher Planeten, die es im gesamten beobachtbaren Universum gewiss gibt, wenn wir von der Stichprobe unserer Milchstraße hochrechnen dürfen, nicht so gut wie sicher, dass es zahlreiche, wo nicht zahllose Alien-Zivilisationen geben müsste? …

Exponat ’58 Gramm Salz’
Dieses Exponat – zusammen mit ein bisschen Sand – veranschaulicht in unserer Dauerausstellung die schwierige Vorstellbarkeit davon, was wahrscheinlich und was unwahrscheinlich ist.
Wie genau, erfahren Sie im PLANET KA.
“100 Jahre Ewigkeit” – die Erfolgsgeschichte des Zeiss-Planetariums
Am 7. Mai 1925 eröffnete im Deutschen Museum in München das erste Planetarium der Welt. Eine Entwicklung des Zeiss-Ingenieurs Walther Bauersfeld, angeregt durch die Anfrage von Oskar von Miller, dem Gründungsdirektor des DM, der für sein neues Museum eine gänzlich neuartige Weltsensation präsentieren wollte – was gelang.
Heute gibt es rund 100 Planetarien in Deutschland und über 4.000 weltweit.
Am 7. Mai 2025 soll die offizielle Eröffnung von PLANET KA, dem PLANETarium KArlsruhe, stattfinden. Nicht fehlen darf natürlich eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Planetariums.
Als besonderes Highlight zeigen wir eine Reihe von liebevoll handgefertigten Planetariumsmodellen aus dem Fundus von ZEISS sowie Fotos und Texte aus der von Zeiss-Produkten dominierten Frühzeit des Planetariums.
Schon gewusst?

Es gibt anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Planetariums sogar eine Sonderbriefmarke, die zu erwerben ist überall, wo es Briefmarken gibt!
Schirmherr der Festlichkeiten des Centennials dieser deutschen Erfindung aus Jena und München ist Bundespräsident Steinmeier.
Zitate
Folgende Zitate sind, wie eingangs erwähnt, eine lose Sammlung ohne systematischen Anspruch und in nicht-chronologischer Reihenfolge, die das Zentrum eines Gedankens umkreisen, wonach auch für die Wissenschaft als Ganze womöglich eine Art Unvollständigkeitssatz angenommen werden muss.
Falls nicht, wäre das Wissen abschließbar, und wir wären eines Tages fertig. Alle Kosmolog:innen und Theolog:innen könnten sich auf die Schultern klopfen und stolz verkünden, dass es nun nichts mehr zu tun gäbe. Feierabend! (Oder vielleicht eher: Feyerabend geschrieben mit y, wie bei Paul Feyerabend?)
An dem Punkt war “die” Wissenschaft schon oft. Planck riet Einstein, doch lieber nicht Physik zu studieren, da es ohnehin nichts Neues mehr zu entdecken gäbe…
Auch heute glauben wir, es fehle “nur noch” diese oder jene Winzigkeit – dann hätten wir es! Wer es glauben mag…
Doch wie gehen wir damit um, dass wir in der Reflexion der Wissenschaft auf sich selbst nicht umhin können zu bemerken, dass einerseits ein höchst realer und auch in der Lebenswelt (und Umwelt!) wirkungsmächtiger Wissensfortschritt sich ereignet. Terabyteweise regnet es Daten von all den Teleskopen und Sonden aus dem All. Doch andererseits stehen wir am Ende da als “armer Tor” und “so klug als wie zuvor”: 95% des Universums sind, nachdem wir es in Zeit und Raum und Teilchenzahl ausgelotet haben, unbekannte dunkle Materie und dunkle Energie? Zurück auf Los denn! Sisyphos lässt grüßen.
Wächst nicht ebenso schnell wie das Wissen das Wissen von unserem Nichtwissen? Wer überholt wen in dieser Neuauflage von Achill und der Schildkröte?
“Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume lässt mich erschaudern.”
Pascal
“Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.”
Werner Heisenberg
“Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion; wer jene beiden nicht besitzt, der habe Religion.”
Goethe
“Ich weiß nicht, wie ich der Welt erscheinen mag; aber mir selbst komme ich nur wie ein Junge vor, der am Strand spielt und sich damit vergnügt, ein noch glatteres Kieselsteinchen oder eine noch schönere Muschel als gewöhnlich zu finden, während das große Meer der Wahrheit gänzlich unerforscht vor mir liegt.”
Newton
“Der Weltlauf ist (wie) ein spielendes Kind, das Steine auf einem Brett versetzt. Die Letztinstanz liegt bei einem Kind!”
Heraklit
“Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.”
Kant
“It’s always night. Otherwise, we wouldn’t need light.”
Thelonius Monk
“Wenn die Sonne nicht wäre, wäre es – der anderen Sterne wegen – Nacht.”
Heraklit
“Wär nicht das Auge sonnenhaft,
Die Sonne könnt es nie erblicken;
Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
Wie könnt uns Göttliches entzücken?”
Goethe
Hinweis: Hier geht es ausdrücklich nicht um philologisch-historische Korrektheit. Manche Zitate sind unsicher, andere umstritten. Heutzutage kann jede:r sich im weltweiten Netz selbst an die Recherche machen.
Hier geht es ausschließlich um die inhaltlichen Denkanstöße, mögen sie nun so oder ähnlich, von diesem oder jemand anders gedacht und geäußert worden sein.